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Carona

Carona Carona

Das malerische Dorf liegt auf einem Hügel zu Füßen des Monte San Salvatore mit Blick auf den Luganersee. Es zählt heute rund 800 Einwohner und ist seit 2013 Teil der Stadt Lugano.

Erstmals erwähnt wird Carona im Jahre 926 als Calauna im Bistum Como. Bis zur Eingliederung in die Eidgenossenschaft (1512) unterstand das Dorf dem Herzogtum Mailand. Um 1600 war es mit etwa 700 Einwohnern eines der größten Dörfer des Tessins, danach nahm die Bevölkerung kontinuierlich ab und sank bis auf 285 Personen im Jahre 1950.

Ein wichtiger Grund dafür war die starke Auswanderung, hauptsächlich von Künstlerfamilien, die sich zum Teil für immer im Ausland niederliessen. Zu den ersten dokumentierten Architekten gehört Marco da Carona aus der Familie Solari, der 1401-1405 die Mailänder Dombauhütte leitete.

Wie auch in anderen Dörfern des Tessins, errichteten die zu Wohlstand gekommenen Auswanderer stattliche Bauten, die noch heute zu bewundern sind. Zum Beispiel die Pfarrkirche San Giorgio mit ihrer imposanten achteckigen Kuppel, in der Domenico Pezzi aus Valsolda (I) 1581-1584 eine Kopie des Jüngsten Gerichts von Michelangelo malte, und die reich mit Stuckaturen und Fresken geschmückte Wallfahrtskirche Madonna d'Ongero (1624-1646). Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden entlang den schmalen Gassen die eng aneinander geschmiegten Wohnhäuser, an denen man noch Reste von Wandmalerien und Stuckfiguren findet.

Vielleicht erkennen Sie das Dorf in der Erzählung Klingsors letzter Sommer von Hermann Hesse, das er "Kareno" nannte?

Aus Carona stammen folgende Künstlerfamilien:


Literatur

Bianchi F., Agustoni E.: I Casella di Carona, Ed. Fidia, Lugano, 2002

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